„Es ist schön, einen Freund zu haben – weit entfernt und doch so nah.
Nah in meinem Kopf, weit entfernt auf der anderen Seite der Erde, nie gesehen, nie gesprochen, aber gefühlt.
Kein Alter, keine Zeit, keine Entfernung können das Mitfühlen am Tag ändern, welcher zerrinnt und weder bei Tag noch bei Nacht mitspielt.
Emotion fließt zwischen den Wörtern der Lyrik. Du bist du und ich bin ich in völlig verschiedenen Welten und doch auf einer Erde. Ich kenne dich, ohne dich zu kennen.
Kein Alter, keine Zeit, keine Entfernung können das Gebet in der Nacht ändern, welche zerrinnt und weder bei Nacht noch bei Tag mitspielt.
Nah in meinem Kopf, weit entfernt auf der anderen Seite der Erde, nie gesehen, nie gesprochen, aber gefühlt.
Es ist schön, einen Freund zu haben – weit entfernt und doch so nah.“
Gertrud Edelmann
“It's nice to have a friend - far away and yet so close.
Close in my head, far away on the other side of the earth, never seen, never spoken, but felt.
No age, no time, no distance can change the empathy during the day, which has slips and does not play along by day or night.
Emotion flows between the words of the lyric. You are you and I am in completely different worlds and yet on one earth. I know you without knowing you.
No age, no time, no distance can change the prayer in the night, which slips and does not play along by night or by day.
Close in my head, far away on the other side of the earth, never seen, never spoken, but felt.
It's nice to have a friend - far away and yet so close. "
Wie es dazu kam?
Der indische Autor Rahman Abbas, der im Draupadi-Verlag sein Buch „Die Stadt, das Meer, die Liebe“ veröffentlicht hat, besuchte seinen Verleger Christian Weiß in Heidelberg. Hier lernte er Gertrud Edelmann, die ihre Lyrik ebenfalls im Draupadi-Verlag veröffentlicht hat, kennen. Ihre Gedichte - von Gerhard Thorn ins Englische übersetzt - übergab er in Mumbai Tripurari, damit dieser ihre Lyrik in Hindi übertrug. So entstand der Kontakt zwischen Gertrud Edelmann und Tripurari. Nach regem Austausch via Internet übersetzte sie wiederum Gedichte von Tipurari aus dem Englischen ins Deutsche. Beide haben sich bis jetzt noch nicht persönlich getroffen, haben aber eine Freundschaft über die Lyrik miteinander gefunden.
How did that happen?
The Indian author Rahman Abbas, who published his book “Die Stadt, das Meer, die Liebe” with Draupadi-Verlag, visited his publisher Christian Weiß in Heidelberg. Here he met Gertrud Edelmann, who has also published her poetry with Draupadi-Verlag. Her poems - translated into English by Gerhard Thorn - he handed over to Tripurari in Mumbai so that he could translate her poetry into Hindi. This is how the contact between Gertrud Edelmann and Tripurari came about. After a lively exchange on the Internet, she translated Tipurari's poems from English into German. Both have not yet met in person, but have found a friendship through poetry.
Auf den Obstwiesen
Wenn der Wind in die Bäume greift
und sie schüttelt und rüttelt,
sie an den Wipfeln zieht,
dann gehen sie ein Stück mit ihm,
bleiben nicht starr und hart,
sondern wiegen sich in ihm,
lassen ihn sein Spiel treiben
und wenn er sie nicht umwirft,
werden sie nur stärker,
verwurzelt in der Erde.
Blatt im Herbst
Irgendwann
werde ich hinabsegeln
vom Ast,
unabhängig vom Stamm,
goldgelb, rostrot und beerenbraun
geädert, gemustert, gezeichnet,
leicht und trocken
im goldenen Sonnenlicht
ausgehen, hinübergehen,
mit dem Wind in die Weite wehen,
in die Ferne ziehen
in unendlichem Nichts versinken,
zum ewigen Alles hinaufsteigen
und dennoch da bleiben
in den Herzen der Erde verwurzelt
und in deren wohliger Wärme verschmelzen.
Niemand weiß, wann.
In the Orchards
When the wind grabs the trees
shaking and jerking them,
pulling their tops,
then they follow him a short distance
not remaining rigid and hard,
but rocking within it
they let it play its game,
and if it does not uproot them
they grow stronger and stronger,
rooted in the earth.
Autumn leaf
Eventually
I shall float down
from the branch,
independent from the stem,
golden yellow, auburn, brown like berries,
veined, patterned, lined,
light and dry
in the golden sunlight.
I shall step out, go over,
breeze far away with the wind,
drift into the distance,
descend into infinite nothingness,
rise to eternal entirety,
and yet stay there
rooted in the hearts of the earth
and melt in its languorous warmth.
Nobody knows, when.
बगीचे में
जब हवा
पेड़ों को जकड़ लेती है
उन्हें झिंझोड़ती और मरोड़ती है
उनकी फुनगियों को खींचती है,
तब वो थोड़ी दूर तक उसका पीछा करते हैं
सख़्ती और मज़बूती से नहीं,
बल्कि उसके भीतर
अपने पूरे वजूद के साथ
वो इसे अपना खेल खेलने देते हैं,
और अगर वो उन्हें नहीं उखाड़ती है
वो और मज़बूती से बड़े होते हैं,
ज़मीन में अपनी जड़ जमाते हुए।
पतझड़ का पत्ता
आख़िरकार
मैं शाख़ से टूट कर बिखर जाऊँगा
नीचे की तरफ़ उड़ने लगूँगा
सुनहरी धूप में,
सुनहरा पीला, हल्का झुलसा, बेर की तरह भूरा
नीला, क़तार में, एक सीध में
हल्का और सूखा।
मैं बाहर आऊँगा, आगे बढ़ूँगा,
हवा के साथ दूर तक जाऊँगा,
अनंत शून्य में उतर जाऊँगा
अमरता में जन्म लूँगा
और यहाँ ज़मीन के दिल में भी रहूँगा
और इसकी गर्मी में पिघलूँगा
कोई नहीं जानता, कब।
खलिहान
खलिहान कोई जगह नहीं है
जहाँ अनाज को महफ़ूज़ रखा जाता है
खलिहान एक प्रयोगशाला है
जहाँ अनाज के माध्यम से
एक किसान पूरे समाज को
जीने का सलीक़ा बताता है
अगली पीढ़ी को
यह सीख देता है कि
टूटना ही निर्माण की बुनियाद है
चुप्पी
यतीम होंठों पर कोई चुप्पी सिसकती है
जैसे किसी ने गर्म सलाख़ों से
मेरी आवाज़ के बदन को दाग़ दिया है
और तन्नूर में झोंकी गई है रूह
(हवाओं में जलते लहू की बू फैल गई है)
तन्नूर से उठता हुआ धुआँ
धीरे-धीरे एक चेहरे में तब्दील हो जाता है
मैं कहता हूँ—
ये मरे हुए प्यार की ज़िंदा लाश है
मुझमें इतनी हिम्मत नहीं कि कह सकूँ—
वो चेहरा तुम्हारा है!
Barn
Barn is not a place
to keep your grains safe
Barn is a laboratory
where a farmer explains
the way of life through grains
And teaches next generation
that construction is not possible
without destruction
Silence
Some silence whimpers on orphaned lips
Like someone,
blemished the body of my voice,
with hot iron bars
And the soul has been thrown in the oven
(Air is full of the smell of burnt blood)
The smoke rising from the oven
slowly, converts into a face
I say-
This is a living corpse of dead love
I don’t have enough courage to say
That’s your face!
Die Scheune
Die Scheune ist nicht ein Ort,
um Samen sicher aufzubewahren.
Die Scheune ist eine Werkstatt,
in dem der Bauer
den Weg des Lebens durch den Samen aufzeigt
und die nächste Generation lehrt,
dass der Entwurf nicht möglich ist
ohne Zerstörung.
Stille
Eine Stille wimmert auf verwaisten Lippen
wie jemand,
der die Gestalt meiner Stimme entstellt hat,
mit heißen Eisenstäben
Und die Seele ist in den Ofen geworfen
(Der Hauch ist voll des Geruches von verbranntem Blut)
Vom Ofen steigt der Rauch auf
langsam, verwandelt sich in ein Gesicht
Ich sage –
Dies ist ein lebendiger Leichnam der toten Liebe
Mir fehlt der Mut zu sagen
Dies ist dein Gesicht!
Über den Autor Tripurari:
Tripurari ist ein indischer Lyriker, Dichter, Autor und Drehbuchautor. Er studierte Literatur an der University of Delhi und hält einen Master in Massenkommunikation. Im Jahr 2019 wurde seine Poesie in das Lehrbuch der 11. Klasse des Maharashtra Board und im Jahr 2020 das Lehrbuch der 8. Klasse von Bharti Bhawan aufgenommen. Sein Geschichtenbuch North Campus wurde 2018 in Mumbai mit dem Lit-O-Fest Best Manuscript Award ausgezeichnet. 2017 wurde er für das Yourquote Himalayan Writing Fellowship ausgewählt. Geboren in Samastipur (Bihar), lebt Tripurari derzeit in Mumbai, Indien.
About Author Tripurari:
Tripurari is an Indian lyricist, poet, author and scriptwriter. He studied literature at University of Delhi and holds Master degree in Mass Communication. In 2019, his poetry has been included in Maharashtra Board class 11th textbook, and in 2020 Bharti Bhawan 8th class textbook. His story book, North Campus received Lit-O-Fest Best Manuscript Award 2018 in Mumbai. In 2017, he was selected for the Yourquote Himalayan Writing Fellowship. Born in Samastipur (Bihar), at present Tripurari is based in Mumbai, India.
Über die Autorin Gertrud Edelmann:
1961 im hessischen Odenwald geboren und dort aufgewachsen, studierte Germanistik und Theologie in Marburg und Heidelberg, wo sie seit 1981 lebt. Sie war in Sprachinstituten, bei der Zeitung und im Buchhandel tätig. Seit 1991 übt sie ihren Beruf als Gymnasiallehrerin aus.
Sie ist Mitglied in der Heidelberger Autorengruppe „city of literature“.
About Author Gertrud Edelmann:
born in 1961 in the Hessian Odenwald and raised there, studied German language and literature and theology in Marburg and Heidelberg, where she has lived since 1981. She worked in language institutes, in newspapers and in the book trade. Since 1991 she practices her profession as a high school teacher.
She is a member of the Heidelberg “city of literature” group of authors.